ateljé Lyktan – Spot an für einen schwedischen Leuchtenerfolg

ateljé Lyktan, das schwedische Pendant zum berühmten dänischen Designleuchtenhersteller Louis Poulsen, findet seit einigen Jahren bei Retro-Fans immer größeren Anklang. Seine absolute Blütezeit erlebte das Unternehmen in den 1970ern, doch auch heute noch brennt das Licht hell in den Produktionsräumen. Lyktan3

ateljé Lyktan wurde 1934 in Helsingborg gegründet und feiert somit nächstes Jahr sein 80-jähriges Bestehen. Bereits 1936 wurde der Unternehmensstandort nach Åhus an Schwedens Südostküste verlegt, wo sich das Werk noch heute befindet.

Im Gegensatz zu dem berühmten dänischen Designer Poul Henningsen, dessen Bestreben viele Jahre lang darin bestand, die Lichtstrahlen zu biegen, um so eine weiche und warme Beleuchtung zu erzielen, meinte Hans Bergström, Gründer von ateljé Lyktan: Licht muss weiß sein und frei scheinen!Lyktan1

1964 trat Anders Pehrson die Nachfolge von Hans Bergström als Geschäftsführer und Designer an. Anders Pehrson pflegte eine starke Leidenschaft für seine vier Fs: Form, Funktion, Farbe und Familie. Gerade Pehrsons Kreationen sind heute außerordentlich beliebt. Besonders berühmt und gefragt ist die bauchige Bumling-Leuchte, die in unzähligen Farben nicht nur als Pendel-, sondern auch als Tisch- und Stehleuchte erhältlich ist. In der Tat verkörpert diese auch die absoluten Vorzüge des Designs der 70er Jahre. Und dieses Jahrzehnt steht derzeit an absoluter Spitze bei den heißesten Retrotrends – wenn man den Mut dazu hat.

Anders Pehrson stimmte nicht mit seinem Vorgänger darin überein, dass Licht immer frei scheinen muss. Er war vielmehr der Auffassung, dass schönes Licht keinesfalls immer mit viel Licht gleichzusetzen sei, sondern eher mit Licht aus unterschiedlichen Lichtquellen. Er war es, der das Profil des Unternehmens in den wichtigen 60er und 70er Jahren prägte.Lyktan2

So wurde ateljé Lyktan 1972 auch mit der Beleuchtung für das olympische Dorf in München beauftragt – der absolute internationale Durchbruch.

Nach Anders Pehrsons Tod 1982 tat sich das Unternehmen jedoch schwer, neue Verkaufsrenner zu kreieren. Eine Ausnahme bildet die Außenleuchte Stockholm von Olle Anderson, die nach wie vor vielerorts in Schweden als Lichtpunkt ins Auge fällt. Heute hat das Werk, das 1974 vom Leuchtenhersteller Fagerhult übernommen wurde, einige Designklassiker aus den 60ern und 70ern wieder in Produktion genommen.

In den Auktionen bei Lauritz.com wird immer eine Vielzahl von Leuchten von ateljé Lyktan angeboten. Bieten Sie hier mit und holen Sie sich einen echten Schweden ins Haus!

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On the Road again… Oldtimer geben Vollgas

Lange, entspannte Spätsommersonntage sind perfekt, um einen neuen Trend auszuleben, der gerade stark auf dem Vormarsch ist: nämlich prächtig restaurierte Oldtimer und Klassiker, vor allem aus den 1950er-, 60er- und 70er-Jahren.VintageBiler1

Der Retro- und Vintage-Trend ist schon seit Langem bei Möbeln, Wohnungseinrichtung, Mode, Uhren und Schmuck äußerst beliebt. Jetzt holen allmählich die Fahrzeuge auf. Alte Wohnwagen aus den 1960ern und 70ern mit rundlichen Formen werden restauriert, das Innenleben wird ausgebaut, die Wagen erhalten ein komplettes Make-over und werden so zum Urlaubsparadies auf Rädern. In den Großstädten tauchen wieder alte, italienische Vespa-Roller im Stadtbild auf – mit trendigen Hipstern hinterm Lenker. Und nicht zuletzt sind auch die wunderschönen Autos aus der Mitte des letzten Jahrhunderts heiß begehrt: Aston Martin, Porsche, Jaguar, Ford Mustang, Fiat, Corvette, MG und viele mehr. Männer – auch die etwas jüngeren – schaffen sich einen Klassiker als Ergänzung zum praktischen, jedoch meist auch etwas langweiligen Familien-Kombi an.VintageBiler3

Als glücklicher Besitzer eines Klassikers braucht man sehr viel Zeit. Zeit zum Restaurieren, Polieren und Pflegen, und nicht zuletzt auch Zeit, um den stylischen Schlitten auf den Landstraßen auszuführen. Vielleicht sind klassische Fahrzeuge gerade deshalb heute so beliebt? Oldtimer signalisieren ein Plus an Wohlstand, Gelassenheit und Zeit. Außerdem kann das Restaurieren und Pflegen eines solchen Klassikers sicherlich auch herrlich entspannend sein.

Träumen auch Sie davon, mit einer Blondine – oder vielleicht noch besser, ganz im Stil der 1960er und 1970er, mit einem afghanischen Windhund – in einem offenen MG auf der Strandpromenade entlang zu cruisen? Oder davon, in Rom an Ihrem eigenen Fiat 1200 aus dem Jahre 1960 angelehnt eine Pizza zu essen und dabei die Schönheit Italiens zu genießen? Dann behalten Sie unsere Auktionen im Auge! Ab und zu hat man hier Glück, sogar viel Glück.VintageBiler2

Entdecken Sie, ob gerade jetzt klassische Autos, Roller, Wohnwagen oder andere Retro-Schätze auf Rädern in den Auktionen angeboten werden. Über den Winter restauriert ist der Spaß im nächsten Sommer garantiert… wenn das Wetter mitspielt!

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Im Mad Men Design-Fieber

Die amerikanische Fernsehserie Mad Men schlägt mit ihren fesselnden Geschichten und interessanten Charakteren weltweit Zuschauer in ihren Bann. Und wenn man ein Faible für Kunst und Design hat, ist die Serie mit ihrem perfekt nachempfundenen Stil der 60er-Jahre außerdem auch noch eine wahre Augenweide.MadMen1

Warum also Don Drapers alles-ist-möglich-Universum hinter sich lassen, wenn der Abspann über den Bildschirm rollt? Warum nicht ein wenig vom glamourösen Ambiente der 60er-Jahre in die eigenen vier Wände holen? Wenn man erst einmal weiß, nach welchen Zutaten man suchen muss, ist das Ganze so einfach, wie einen Martini zu mixen. Nehmen Sie als Ausgangspunkt amerikanische Stilelemente der 60er-Jahre und mischen Sie diese mit der dänischen Moderne, und Sie haben die besten Vorraussetzungen für einen gelungenen Design-Cocktail.

Warum nicht im Büro beginnen – dem Ort, an dem Don Draper und sein Team quasi zuhause sind. Sowohl die originale Sterling Cooper Agentur wie auch die neue Agentur Sterling Cooper Draper Pryce sind randvoll mit Design-Klassikern, wie z.B. dem Corona-Chair von Poul M. Volther, die heute ebenso relevant und visuell faszinierend sind wie in den 60er-Jahren.MadMen2

Was den Schreibtisch anbelangt, sollten Sie nach einem geometrischen, nüchternen und soliden Design im George Nelson-Stil Ausschau halten, vorzugsweise eine Kombination aus Holz und Metall. Statten Sie den Schreibtisch mit Zubehör aus, das sofort ins Auge fällt. Eine ausgefallene Schreibtischlampe – wie Dons schwarz-goldene Doppelleuchte oder Roger Sterlings weiße Giancarlo Matiioli Nesso Lampe – dient sowohl als skulpturelles wie auch funktionelles Element. Das Portfolio von Poul Henningsen ist eine weitere exzellente Inspirationsquelle. Bücherstützen, ein Globus und Skulpturen verleihen der Einrichtung Persönlichkeit, fördern die Kreativität und regen außerdem zu Gesprächen an. Vielleicht sollten Sie sogar das ultimative Symbol einer vergangen Ära für ihre Einrichtung in Erwägung ziehen: eine Schreibmaschine! Wenn der Platz jedoch knapp ist, können Dinge, die sowohl dekorativ als auch funktionell sind, an die analogen Zeiten erinnern – beispielsweise ein Retro-Ventilator oder eine kastenförmige Schreibtischuhr.

Falls die Ästhetik der ersten Staffel mit ihrem allgegenwärtigen dunklen Holz nicht ihrem Geschmack entspricht, spulen Sie einfach zur neuen, in weiß gehaltenen Sterling Cooper Draper Pryce Agentur weiter. Die neuen Räumlichkeiten von Roger Sterling sind eine Ode an das moderne Design, ausgestattet mit weißen Tulip-Tischen und Stühlen des Designers Eero Saarinen. Die ikonischen Möbel von Saarinen passen auch hervorragend in eine Kücheneinrichtung, ebenso wie Arne Jacobsens Ameise und Serie 7-Stühle mit ihrer minimalistischen Linienführung und den für die 60er-Jahre typischen poppigen Farben. Die charakteristischen Schalenstühle von Charles und Ray Eames sind eine weitere Möglichkeit, der Einrichtung einen Hauch von 60er-Jahre Ambiente zu verleihen.MadMen3

In Wohnräumen erfüllt ein Buffet wie das von E. W. Bach gleich mehrere Zwecke. Man kann dort Papiere, Zeitungen, Retro-Porzellan oder Holmegaard Glas unterbringen und hat gleichzeitig eine Bar zur Verfügung, obwohl man die typischen Mad Men-Cocktails natürlich auch auf einem mobilen Serviertisch mixen kann, der damals sehr in Mode war. Wenn Sie mehr Aufbewahrungsplatz benötigen, sollten Sie nach einem Regal im Baukastensystem, beispielsweise von Børge Mogensen oder Dieter Rams, Ausschau halten.

Und dann sind da natürlich noch die unübersehbaren Sofas und Sessel – minimalistisch, mit klarer Linienführung und wohl die eigentlichen Design-Stars der Mad Men-Serie. Ein Time-Life Executive Sessel von Charles und Ray Eames und ein paar Armstühle mit Flechtwerk von Peter Hvidt & Orla Mølgaard Nielsen oder eine Sitzgruppe aus schwarzem Leder und Holz von Erik Kierkegaard bieten die ideale  Balance zwischen Form und Funktion. Auch der Lounge Chair von Eames und die Möbel von Kai Kristiansen – von Sitzgelegenheiten über Tische bis hin zu Regalen und Kommoden, bevorzugt in Teak – verkörpern den geschliffenen, einladenden Stil der Agentur.MadMen4

Kastenförmige Sofas und Couchgarnituren in kräftigen Farben wie Orange, Türkis und Avocado sind ebenfalls leicht in eine zeitgenössische Einrichtung zu integrieren. Das Gleiche gilt für Saarinens unwiderstehlichen Womb Chair, der ebenfalls in der Serie gezeigt wird, aber man kann sich stattdessen auch für ein Möbelstück mit organischer Linienführung und gepolstertem Sitz wie Arne Jacobsens Schwan oder Hans J. Wegners Lounge Chair entscheiden.

Und wie können Sie verhindern, dass Sie in ihrem neuen visuellen Paradies das Gefühl für Zeit und Raum verlieren? Hängen Sie einfach George Nelsons Spindel Clock oder eine klassische Eames-Uhr an die Wand.

Lauritz.com ist eine der besten Adressen, um originale Stücke aus der Ära zu finden, die den Beginn dessen markiert, was wir heute als modernes Design bezeichnen. Möchten Sie ihren Einrichtungsstil von Mad Men inspirieren lassen? Sehen Sie hier unsere Kollektion an 60er-Jahre-Stücken aus den Bereichen Möbeln, Lampen, Accessoires und Kunst.

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Alvar Aaltos Gesamtkunstwerk

Heutzutage gibt es nicht sehr viele Multitalente, die in allen Bereichen nahezu perfekt sind. Unsere Welt ist inzwischen viel zu komplex geworden, und der Einzelne muss in seinem Fachgebiet weit mehr spezialisiert sein als noch vor Jahren. Schauen wir jedoch zurück in die Mitte des 20. Jahrhunderts, so war es gut möglich, gleichzeitig ein hervorragender Architekt und Designer zu sein.Aalto3

Ein gutes Beispiel hierfür war der vielseitige Finne Alvar Aalto (1898-1976). Er kreierte nicht nur erstklassige Möbel, die sich weltweit großer Popularität erfreuen, sondern entwarf auch außerordentliche Bauten – wie das Aalto-Theater in Essen – und auch die wohl berühmteste Glasvase der Welt, die Aalto-Vase. Darüber hinaus war Aalto ein ausgesprochen origineller und interessanter Künstler.

Momentan haben wir zum Beispiel eine von Alvar Aaltos organischen Skulpturen in der Auktion. Sie können sich die Skulptur hier ansehen.

Alvar Aalto nahm 1916 ein Architekturstudium an der Technischen Universität Helsinki auf, das er jedoch durch den Finnischen Bürgerkrieg von 1918 kurzzeitig unterbrechen musste. Wie zahlreiche andere junge Männer war auch Alvar Aalto an den kämpferischen Auseinandersetzungen in seiner Heimat beteiligt. Nachdem Alvar Aalto 1921 seine Ausbildung abgeschlossen hatte, reiste er durch Europa und kehrte schließlich nach Finnland zurück, um hier 1923 ein Architekturbüro zu eröffnen.Aalto2

Am Anfang seiner Karriere ließ sich Alto vom nordischen Klassizismus inspirieren. Erst später entwickelte er sich zu dem Funktionalisten und Modernisten, wie wir ihn heute kennen und schätzen. Er galt als Pionier auf seinem Gebiet, war aber weder der einzige noch der erste. Vorreiter aus verschiedenen Ländern, wie z. B. Walter Gropius und Le Corbusier beeinflussten und beflügelten sich gegenseitig über Landesgrenzen hinweg.

Wie viele andere fand auch Alvar Aalto Gefallen an der Arbeit mit formgebogenem Holz. Die Eheleute Charles und Ray Eames waren die ersten, die Möbel aus formgebogenem Holz herstellten. Aaltos Stil jedoch unterschied sich deutlich von dem des Eames-Paares: er war unverkennbar skandinavisch, weich, hell und einfach, u. a. deshalb, weil Birke und Ahorn zu Aaltos bevorzugten Holzarten zählten.Aalto1

Neben seinen äußerst gefragten formgebogenen Möbeln entwarf Alvar Aalto einfach alles – von Gebäuden, Einrichtungsgegenständen und Textilien bis hin zu Glaskunst, Lampen u. a.

Sehen Sie hier eine Vielzahl von Dingen, die Alvar Aalto ebenfalls kreiert hat. Sollten Sie ein Faible für den hellen skandinavischen Stil haben, der für Aalto so typisch ist, dann finden Sie auf Lauritz.com sicher das passende Möbel.

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Børge Mogensen und sein Hang zur Gemütlichkeit

Vor einem Jahr wurde das Haus des dänischen Designers Børge Mogensens nördlich von Kopenhagen verkauft. Der bekannte Möbeldesigner war bereits 1972 verstorben, seitdem hatten seine nächsten Angehörigen in diesem Haus gelebt. Viele meinten, es sei ein Skandal, dieses Haus und die Einrichtung mit seinem absolut einzigartigen, persönlichen Charakter nicht unter Denkmalschutz zu stellen. Børge Mogensen hatte es immerhin selbst entworfen und mit seinen eigenen Möbelkreationen und einer erlesenen Auswahl an Gegenständen anderer, von ihm geschätzten Designer eingerichtet. Zu diesen zählte auch Grethe Meyer, mit der Mogensen jahrelang eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft verband.BørgeMogensen3

Das Haus wurde schließlich von Ole Paustian gekauft, Inhaber des exklusiven Möbelgeschäfts Paustian in Kopenhagen,  der nun selbst in dem Haus wohnt, umgeben von einer Mischung von Mogensens hinterlassenem Mobiliar und eigenen Einrichtungsgegenständen. Man darf hoffen, dass Paustian sehr sorgsam mit seinem erworbenem Kleinod umgehen wird.

Børge Mogensens gesamtes Heim strahlt eine unglaubliche Gemütlichkeit aus; es zeugt von echter Bodenständigkeit und einer großen Liebe für Möbel und Kunst. Es wäre wünschenswert gewesen, sein Haus als Museum zugänglich zu machen wie das seines Designerkollegen Finn Juhl. Dessen Anwesen nördlich von Kopenhagen hatte eine großzügige Dame gekauft und es dem angrenzenden Museum Ordrupgaard geschenkt. Obwohl sich Mogensens Heim völlig von Finn Juhl’s unterscheidet, ist es nicht weniger persönlich und interessant eingerichtet. Wie schön könnte es sein, es direkt kennenzulernen…

Bilder vom Haus finden Sie hier.BørgeMogensen2

In den vergangenen Jahren hat Børge Mogensen etwas im Schatten anderer dänischer Designergrößen, wie beispielsweise Arne Jacobsen, Poul Kjærholm und Finn Juhl, gestanden. Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass seine Möbel hauptsächlich aus Holz, Geflecht und Leder bestehen, d. h. aus Materialien, die in der letzten Zeit nicht ganz so gefragt waren wie z. B. Stahl oder Wollstoffe in Knallfarben. Das ist eigentlich sehr schade, denn wie fast kein anderer verstand sich Børge Mogensen darauf, in seine Möbeln das typisch Skandinavische einfließen zu lassen: sowohl bei der Materialwahl, als auch im Hinblick auf Formgebung und Komfort. Möbel von Børge Mogensen sind einladend, bequem und geradezu wie geschaffen dafür, es sich mit einem guten Buch und einem Glas Whisky vorm Kamin gemütlich zu machen. Denken wir nur an seinen Spanischen Stuhl oder den Jagdsessel, beide Stühle Designklassiker, auch wenn sie außerhalb Dänemarks bei weitem nicht so einen Bekanntheitsgrad wie Das Ei bzw. der PK 22 erlangten.

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Børge Mogensen ist es einfach wert, wiederentdeckt zu werden. Gerade jetzt, wo Steinzeug, Webteppiche und helle Holzarten eine Renaissance erleben und damit den idealen Rahmen für den Einsatz von Möbeln aus patiniertem Leder und güldenem Eichenholz liefern.

Bieten Sie hier bei Lauritz.com auf Artikel von Børge Mogensen.

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Das Vermächtnis von Coco Chanel

Die „New Fashion Issue“-Ausgabe 2013 von Harper´s Bazaar beginnt mit drei ganzseitigen Annoncen des Modehauses Chanel. Die Models in der ersten Annonce tragen weiße Kleider, die mit leuchtenden Blumen in frühlingshaften Farben bestickt sind. Die geometrisch geschnittenen schwarz-weißen Kleider der zweiten Annonce sind mit einer zeitgemässen Interpretation der hochhackigen ikonischen Chanel-Peep-Toe-Pumps und einer klassisch roten gesteppten Chanel-Clutch mit passendem Lippenstift kombiniert. In der dritten Annonce sind keine Models zu sehen, sondern nur ein Ankleideraum, in dem Chanel-Accessoires verstreut herumliegen – Schuhe, Taschen, Schmuck und, wie könnte es anders sein, Parfum.CocoChanel1

Vierzig Jahre sind seit dem Tod der legendären Designerin Coco Chanel vergangen, aber an ihrer Bedeutung für die Modeszene ist nicht zu rütteln. Der klassische Chanel-Look, erstmalig im französischen Seebad Deauville im Jahre 1912 vorgestellt, hat alle modischen Strömungen und Trendwenden überlebt und ist nach wie vor die treibende Kraft ihres Modeimperiums, das inzwischen von Karl Lagerfeld geleitet wird.

Genauso beeindruckend wie die Langlebigkeit der Marke ist auch der Einfluß, den das visionäre Design von Chanel bis zum heutigen Tag auf die Modeszene ausübt. Die Anzeigen von Louis Vuitton, die auf den folgenden Seiten des Magazins zu sehen sind, könnten im Prinzip auch von Chanel stammen. Die Kleider sind in genau jenem klassisch geometrischen Stil geschnitten, den Coco Chanel erfunden hat und der sie unsterblich werden ließ – schlicht und dennoch exklusiv.

Im Gegensatz zur überwiegenden Mehrheit der Designer, die vor und nach ihr die Bühne der Modeszene betreten haben, hat Coco Chanel niemals an Modetrends geglaubt. Getreu dem Motto „Mode ist vergänglich, Stil bleibt“ hat sie stets die gängigen Konventionen ignoriert und einen universellen Sinn für Stil und Komfort entwickelt, der sich an den wirklichen Bedürfnissen und Wünschen von Frauen orientiert.CocoChanel2

Die Designerin, eigentlich Gabrielle Bonheur Chanel, führte ein faszinierendes Leben, dessen Details sie ebenso ungezwungen änderte wie ihre Kleider. Sie lernte das schneidern in dem von Nonnen geführten Waisenhaus, in dem sie und ihre Schwester aufwuchsen, nachdem die Mutter verstorben war und der Vater die Kinder verlassen hatte. Später arbeitete sie zunächst als Sängerin in Cafés und Konzerthäusern – aus dieser Zeit stammt auch ihr Spitzname „Coco“ – und später als Näherin, bevor sie sich in den französischen Offizier Etienne Balsan verliebte. Sie wurde erst seine Geliebte, und später dann die seines Freundes, dem wohlhabenden Engländer Arthur „Boy“ Capel.  Boy finanzierte ihr erstes Hutgeschäft in Paris im Jahre 1910, und er war mit seinen Jersey-Hemden auch die Inspirationsquelle für ihre erste bedeutende Kleiderkollektion. Es scheint, als sei er die Liebe ihres Lebens gewesen, doch die Liebesgeschichte endete tragisch im Jahre 1919, als Boy bei einem Autounfall ums Leben kam – wahrscheinlich auf dem Weg zurück zu ihr nach einer vorübergehenden Trennung. „Was danach kam, war kein fröhliches Leben“ äußerte Chanel später einmal.

Es war vielleicht kein fröhliches Leben, aber ohne Zweifel ein erfolgreiches. Und es war gespickt mit weiteren Liebesgeschichten. Sie hatte ein Verhältnis mit dem russischen Komponisten Igor Stravinsky (im Film „Coco Chanel & Igor Stravinsky“ verewigt) und dem russischen Großherzog Dmitri Pawlowitsch. Sie war fasziniert von dem russischen Balletensemble „Ballet Russe“ und kreierte so wie Picasso, Miro, Matisse und Dali Entwürfe für die berühmte Kompanie. In den Jahren 1920 bis 1924, Chanels Russischer Periode, interpretierte sie die für Russland typischen „Rubaschka“-Hemden, lang und mit Gürtel getragen, völlig neu und machte sie populär. Sie verwendete außerdem bäuerliche Stickereien in ihren Kreationen (die in der bereits erwähnten Anzeige in Harpers Bazaar wiederbelebt wurden) und legte den Grundstein für die Popularität osteuropäischer Models, als sie junge Frauen aus dem emigrierten russischen Adel als Näherinnen und Models einstellte.CocoChanel3

Zu einer Zeit, als enge Korsetts es Frauen schwierig machten, zu essen oder sogar frei zu atmen, bezog Coco Chanel Stellung und definierte die Art und Weise, wie Frauen sich fühlen, kleiden, und auch leben sollten, völlig neu. In den 20er Jahren entwickelte sie ihren legendären legeren Stil. Im Jahre 1922 brachte sie Chanel No. 5 auf den Markt und wurde die erste Designerin, die einem Parfum ihren Namen verliehen hat. (Marilyn Monroe hat einmal gesagt, das einzige, was sie im Bett trage, seien ein paar Tropfen Chanel No. 5). Später folgten das legendäre „Kleine Schwarze“, inspiriert von den Kleidern, die Chanel trug, um ihrer Trauer um Boy Ausdruck zu verleihen; die gesteppten Handtaschen; die Schuhe in zwei Tönen, die gleichzeitig den Fuß zierlicher und die Beine länger wirken ließen; der kragenlose Anzug – und viele weitere Klassiker.  In den 60er-Jahren wurde sie gebeten, nach Hollywood zu kommen, um Berühmtheiten einzukleiden. Liz Taylor, Jane Fonda, Jackie Kennedy und Grace Kelly schlossen sich der Chanel-Bewegung an, und der Rest der Welt folgte ihrem Beispiel.

Heute ist der enorme Einfluß Coco Chanels in der Welt der Mode und Schönheit so allgegenwärtig, daß man fast seine Wurzeln vergessen kann. Aber ein Blick auf das Leben und Schaffen von Coco Chanel macht schnell klar, warum sie die einzige Modedesignerin ist, die es auf die Time Magazine Liste der 100 wichtigsten Menschen des 20. Jahrhunderts geschafft hat.

Bei Lauritz.com finden sich immer zeitlose Klassiker von Chanel – schauen Sie doch einmal, ob Sie dort nicht die perfekte Ergänzung Ihrer Garderobe finden!

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Carl Malmsten – Verfechter des Nordischen Klassizismus und Gegner des Funktionalismus

Noch immer befindet sich der Funktionalismus fast überall auf der Welt auf seinem Siegeszug. Ungebrochen ist die Begeisterung für Möbel von Arne Jacobsen, Yngve Ekström, Poul Kjærholm, Mies van der Rohe und all den anderen Designern, die ab Mitte des 20. Jahrhunderts populär wurden. Jedoch sind  trotzdem nicht alle der Meinung, dass ein reiner funktionaler Stil ohne jegliches Dekor das Non-plus-Ultra an Ästhetik sei. Und dieser Standpunkt wurde erst recht seinerzeit vertreten. So zählte der schwedische Designer Carl Malmsten (1888-1972) zu den schärfsten Kritikern des Funktionalismus.CarlMalmsten2

Carl Malmstens Entwürfe repräsentierten den klassisch-schwedischen Stil: helles Holz, klare Farben, Funktionalität und bestes Handwerk. Er trug gewissermaßen zur Definition dessen bei, was wir heute unter Schwedenstil verstehen. Ohne die althergebrachten Traditionen über Bord zu werfen, reformierte Malmsten und mit seinen Möbeln  ganz leise die Möbelkunst in Schweden. Mit seinem klaren Design erneuerte er alte schwedische Möbeltraditionen und auch das Möbelhandwerk und ließ sich dabei sowohl von den charakteristischen volkstümlichen als auch herrschaftlichen Gestaltungselementen inspirieren.

Mit seinen Ideen beeinflusste Carl Malmsten außerdem eine Reihe schwedischer Architekten, indem er Schulen gründete, so u. a. die Olofskolan, aus der später die Carl Malmsten Verkstadsskola bei Stockholm hervorging, die seit nunmehr 13 Jahren zur Linköping Universitet gehört.

Obwohl selber ein Purist, konnte sich Malmsten nicht mit dem Funktionalismus anfreunden, der ab den 1930ern ganz Europa beherrschte. Er meinte, dass der Funktionalismus armselig, antitraditionell und mechanisch sei. Stattdessen war er ein großer Anhänger und Fürsprecher der schwedischen Version des nordischen Klassizismus, auch Swedish Grace genannt.CarlMalmsten1

Die Möbel von Carl Malmsten besitzen einen hohen Wiedererkennungswert. Sie sind von ausgezeichneter handwerklicher Qualität und spiegeln Traditionen und Geschichte wider. Darüber hinaus haben sie eine elegante Formgebung, und sind auf Auktionen sehr gefragt. Gerade jetzt ist ein wachsendes Interesse für die besten von Malmstens Möbelkreationen zu verzeichnen.

Während seiner langenanhaltenden, äußerst produktiven und erfolgreichen Karriere, betätigte sich Carl Malmsten als Innenarchitekt, Möbeldesigner und auch als Professor. Obwohl er eigentlich aus einer großbürgerlichen Stockholmer Familie stammte – Malmstens Mutter war die Tochter des Gründers des Grand Hotel in Stockholm – entwarf er noch bis kurz vor seinem Tod neue Möbel für den Durchschnittsbürger.

Schauen Sie hier, welche Möbel von Carl Malmsten aktuell versteigert werden, und holen Sie sich ein Stück schwedische Anmut in Ihre Stube. Bieten Sie hier mit.

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Der sozialistische Traum

In unserer Lauritz.com Filiale in Hamburg läuft vom 16. bis zum 30. Mai die große Sonderauktion „Der sozialistische Traum“ mit 41 Gemälde, die in der letzten konservativen Periode der Sowjetunion unter Leonid Breschnew in den 1960er bis 1980er Jahren entstanden. Die meist großformatigen Werke stammen aus einer ukrainisch-italienischen Privatsammlung, die über 13 Jahre lang in verschiedenen ehemaligen Sowjetrepubliken zusammengetragen wurde.2967795

1932 beschloss das Zentralkomitee der KPdSU eine Richtlinie für die Produktion von Literatur, bildender Kunst und Musik, die die Kunst in der UdSSR für die kommenden 50 Jahre in ein enges Korsett zwang. Der Staat legte 1934 vier verbindliche Regeln fest, wie die Kunst sein sollte, die als „Sozialistischer Realismus“ in die Geschichte einging:

1. Proletarisch: sachdienlich und verständlich für die Arbeiter

2. Typisch: Szenen aus dem alltäglichen Leben der Menschen

3. Realistisch: im repräsentativen Sinne

4. Parteikonform: die Ziele von Staat und Partei unterstützend

Der sozialistische Realismus dominierte die sowjetische Kunst bis zur Auflösung der Sowjetunion im Jahre 1991. Wurde unter Stalin die Einhaltung dieser Regeln noch mit restriktiven Mitteln durchgesetzt, lockerten sich die Vorgaben ab 1953 unter Chruschtschow. Die Zeit der späten 1950er bis frühen 1960er Jahre war auch als „Tauwetterperiode“ bekannt, die mit größeren Freiheiten in vielen Lebensbereichen einherging, bevor unter Leonid Breschnew (1964-1981) erneut eine konservative Stimmung Kunst und Kultur dominierte.2967818

Die Gemälde, die in dieser Ära entstanden zeigen die bekannten Themen des kommunistischen Traums. Noch immer aufbauend auf den Stilrichtungen des 19. Jahrhunderts, wie Akademismus, Realismus und zum Teil auch Impressionismus wurden die Sujets der Parteiideologie entsprechend aufbereitet: Heldenhafte Arbeiter, die am Aufbau einer besseren Welt beteiligt waren. Lenin, volksnah und mit Arbeitskleidung über seinem weißen Hemd, erteilt Aufbauhilfe vor der Kulisse des Kremls. Die Vertreter verschiedener Arbeiterklassen folgen ihm bereitwillig – wie im Gemälde von Nikolaj Grigorevich Afans’ev „Lenin erteilt Aufbauhilfe“ aus dem Jahr 1986. Die großen Errungenschaften und die Nationalhelden der Sowjetunion waren beliebte Themen. Das Gemälde „Gagarin und Tereshkova“ von Nikolaj Dorofeevich Gorshkov (1974) zeigt die beiden „Helden der Sowjetunion“ Juri Gagarin und Valentina Tereshkova, die als „erster Mensch“ bzw. „erste Frau im All“ bereits Anfang der 1960er Jahre berühmt wurden. Gagarin schaut kontrollierend auf die Uhr, hinter einem Panoramafenster wartet die Rakete auf den Start. Fröhliche Feldarbeiter, Melkerinnen und Weinbauern  zeigen ein Bild der Sowjetunion, die es so nie gab. Farbenfroh, unkritisch und nicht ohne folkloristische Elemente beschreiben Hochzeiten und Festtage eine unbeschwerte Gegenwart. Bisweilen erlauben sich die Künstler jedoch einen ironischen Unterton.

Durch Vereinfachung von Farbflächen und Umrissen wurde eine erhöhte Monumentalität angestrebt, die sich auch in den großen Formaten der Gemälde widerspiegelt. Als Teil einer Massenkultur – vergleichbar mit der Massenkultur der Werbekampagnen in der westlichen Welt – verfolgten sie das altbekannte Ziel des Aufbaus einer besseren Welt – jedoch ohne kommerzielle Hintergedanken. Im traurigen Gegensatz zur bunten Scheinwelt standen die Lebensbedingungen der Menschen und auch die der Künstler in der damaligen Sowjetunion. Nur schwach zeugen die groben einfachen Leinwände der Gemälde von einer Realität der ständigen Kürzungen, Mängel und Entbehrungen.2967906

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schoben Museen und führende Galerien die Gemälde des Sozialistischen Realismus in die Depots ab. Die ungeliebte Vergangenheit musste  in den 1990er Jahren aus dem Sichtfeld verschwinden, wurde verurteilt und vernichtet.

Der westliche Kunstmarkt hatte jedes Interesse an der sowjetischen Kunst verloren zugunsten ins astronomische steigender Preise für Werke der russischen Avantgarde – für Gemälde Malewitschs oder Kandinskys wurden währenddessen einige Millionen Dollar gezahlt.

Seit der Jahrtausendwende kehrt das Interesse an der sowjetischen Kunst zurück und internationale Ausstellungen widmen sich erneut dem Thema des Sozialistischen Realismus. Auf großen Auktionen sind die sozialistischen Kunstwerke bisweilen heiß begehrt. Auch das russische Publikum hat längst eine differenziertere Sicht auf die Kunst der sowjetischen Ära wie Anatolij Koroljow, politischer Kommentator der RIA Nowosti formulierte: „Das russische Publikum hat noch eine ganze Menge begriffen. (…)Dass die These ‚Die Kunst gehört dem Volke’ nicht so dumm ist. Und dass die Behauptungen, Lenin und Stalin seien dem Westen als Kunstobjekte fremd, von der Praxis nicht bestätigt wird, ebenso wie das Klischee, die sowjetische Kunst brauche keiner mehr. Russland hat viel zu früh dem großen Stil einen Grabstein gesetzt, denn die einzige Schuld besagten Stils bestand darin, dass er einer großen Utopie diente. Der Grabstein hat einen Sprung bekommen und ist zerborsten. So gehen Epochen: wenn ihre Fiaskos und Leistungen nicht hysterisch, sondern weise beurteilt werden.“

In der Auktion in Hamburg werden noch bis zum 30. Mai unter anderem Werke von Nikolaj Dorofeevich Gorshkov, Nikolaj Grigorevich Afans’ev, Vladimir Dmitrievich Nesterov sowie Olga Genadevna Titova und vielen mehr versteigert.

Bieten Sie hier

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Hans Jørgensen Wegner – Meister der Stühle

Papa Bear Chair, Ox Chair, die Stühle Valet Chair, Butterfly Chair, Sawhorse Chair, Keyhole Rocking Chair und Cigar Chair sowie Peacock Chair und Dolphin Chair sind nur einige Beispiele für die vielen liebevollen Namen, die die Sitzmöbel des dänischen Designers Hans J. Wegner im Lauf der Zeit erhielten. Mehr als 500 verschiedene Stühle soll Wegner während seiner langen Karriere im Dienste der dänischen Möbelkunst entworfen haben.

In diesem Monat wäre Wegner (1914-2007) 99 Jahre alt geworden. Grund genug, den Designer gebührend zu würdigen, denn seine Möbel sind inzwischen populärer denn je.Wegner2

Wegner stammte eigentlich aus Südjütland an der deutschen Grenze und war Sohn des überaus geschickten Schuhmachermeisters Peter M. Wegner. Von Kindesbeinen an hielt er sich in der Werkstatt seines Vaters auf und lernte dort sehr früh, mit Werkzeug richtig umzugehen und Dinge von hoher Qualität herzustellen. Da sich Wegner jedoch mehr für Holz als für Sohlenleder interessierte, entschloss er sich, eine Lehre als Schreiner zu beginnen. Bereits als 17jähriger hatte er seinen Gesellenbrief in der Tasche und zog nach Kopenhagen, wo er an der Technischen Schule und an der Kunsthandwerkerschule studierte.

Im Jahr 1938 nahm Wegner eine Tätigkeit bei den Architekten Erik Møller und Flemming Lassen in Aarhus auf. Nur zwei Jahre später erhielt er Arbeit im Architekturbüro von Arne Jacobsen, welcher zu jenem Zeitpunkt mit dem Entwurf des Rathauses von  Aarhus beschäftigt war, einem der markantesten öffentlichen Gebäude des 20. Jahrhunderts in Dänemark.  Wegner wurde eingestellt, um die Möbel für das Rathaus zu zeichnen.  Einige dieser Möbel wurden in späteren Jahren einmal von dem Hausmeister des Rathauses den lokalen Pfadfindern für deren jährlichen Flohmarkt gespendete. Dort wurden sie für ein Butterbrot aufgekauft und später auf einer Auktion für mehr als EUR 13.000 weiterveräußert. Mit Sicherheit ist dieses im Grunde gut gemeinte Geschenk mehr als einmal bereut worden, zumal die Pfadfinder nur einen geringen Bruchteil der stolzen Summe erhielten.Wegner3

Während des Krieges eröffnete Wegner ein eigenes Büro, das sich ebenfalls in Aarhus befand. Nach Kriegsende ließ er sich erneut in Kopenhagen nieder, auch hier wieder mit eigenem Büro. Parallel zu diesen Aktivitäten begann Wegner, gemeinsam mit seinem jahrelangen engen Freund Børge Mogensen Möbelstücke zu kreieren. Mogensen war zu der Zeit Direktor von FDB Møbler, einem Unternehmen, das billige Möbel von hoher Qualität für die dänische Bevölkerung herstellte.

Der internationale Durchbruch gelang Wegner, als die renommierte amerikanische Zeitschrift Interiors ein Foto von Wegners „The Chair“ (Der runde Stuhl) auf ihrer Titelseite zeigte und diesen als den schönsten Stuhl der Welt bezeichnete. 1961 wurde derselbe Stuhl in der weltberühmten TV-Debatte zwischen Kennedy und Nixon genutzt.Wegner1

Zweifelsfrei genoss Wegner danach im Ausland viele Jahre lang eine weit größere Popularität als in seiner Heimat. Und noch immer unterliegen zahlreiche Dänen dem Irrglauben, dass es unter den dänischen Designern Arne Jacobsen war, der im Ausland, und hier insbesondere in den USA, am bekanntesten und gefragtesten war. Dem ist nicht so: tatsächlich waren es Finn Juhl und Hans J. Wegner.

Wegner starb 2007 im Alter von 92 Jahren. Im Wasserturm in Wegners Geburtsort Tønder befindet sich inzwischen ein Museum, in dem seine Möbel präsentiert sind.

Heutzutage werden Wegner-Möbel teils von PP Møbler und teils von Carl Hansen & Søn produziert. Letztere Firma hat im Übrigen auch die Schreinerei Rud. Rasmussen Snedkerier übernommen, die überwiegend Möbel von Kaare Klint herstellt.

Wir haben stets ein großes Angebot von Wegners Möbeln in unseren Auktionen – von preiswerten bis zu den allerteuersten. Hier findet jeder das Passende für sich und seinen Geldbeutel.

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Sonderauktion „Gaetano Pesce – Fish Design“

Den italienischen Designer Gaetano Pesce das „Enfant terrible des italienischen Designs“ zu nennen ist wohl nicht übertrieben, immerhin ist er einer der experimentellsten und innovativsten Designer unserer Zeit.

Geboren im Jahr 1939 in La Spezia, Italien, studiert Pesce zwischen 1958 bis 1963 Architektur an der Universität Venedig und arbeitet danach viele Jahre als Architekt und vor allem auch als Künstler.GaetanoPesce3

1969 gibt Pesce mit dem aufblasbaren Sessel „Up“ sein Debüt als Designer und landet sofort einen großen Erfolg, der weltweit für Aufsehen sorgt. Der Sessel aus Polyurethanschaum wird nämlich nicht in seiner originalen Größe ausgeliefert, sondern in einem kompakten, kleinen Karton. Erst ausgepackt und bei Luftkontakt entfaltet sich der Sessel ganz von selbst zu seiner vollständigen Form und Größe. Die Idee dazu war Pesce unter der Dusche gekommen, als er seinen Badeschwamm zusammendrückte und dieser gleich darauf wieder seine Ursprungsform einnahm.

Ab diesem Zeitpunkt widmet sich Gaetano Pesce in seinen Designs experimentellen Materialien wie Filz oder Kunstharz. 1972 wird er sogar Geschäftsführer von der von Cassina gründeten Designfirma „Bracciodiferro“, dem ersten Unternehmen für Experimentaldesign.GaetanoPesce2

In seiner mittlerweile vier Jahrzehnte umspannenden Designerkarriere, arbeitet er vor allem mit europäischen Herstellern, wie Cassina, B+B Italia oder Zerodisegno zusammen. Dabei sorgen seine außergewöhnlichen Designs, wie der „Golgotha Chair“ (1972) aus Kunstharz oder seine Serie „I Feltri“ (1987) aus Filz, immer wieder für Wirbel und Gesprächsstoff und gewinnen viele Preise u.a. 1993 den renommierten Chrysler Award für Innovation und Design oder den Lawrence J. Israel Prize vom Fashion Institute of Technology in New York im Jahr 2009.

Trotzdem polarisieren Pesces Entwürfe die Designwelt – vielen sind seine Arbeiten oft zu experimentell und manche Hersteller sind nicht mutig genug einige seiner Designs zu produzieren. Deshalb gründet Geatano Pesce 1994 kurzerhand seine eigene Designfirma mit Sitz in Mailand und New York: Fish Design. Der Firmenname ist einfach die Amerikanisierung seines Nachnamens, denn „Pesce“ heißt auf Italienisch „Fisch“. Für Fish Design entwirft Gaetano Pesce skurrile Vasen, Schalen, aber auch Gürtel, Ketten und Ringe aus seinem Lieblingsmaterial: einer flexiblen, ineinander verlaufenden, farbigen Kunstharzmasse.GaetanoPesce1

Seine farbig schimmernden Fish-Design-Objekte aus Kunstharz veranschaulichen gleich mehrere Aspekte, die für Gaetano Pesces Werk charakteristisch sind: alle Modelle sind weich, was für Pesce stellvertretend für feminines Design steht. Durch das Material sind sie nicht nur modern sondern auch überraschend und innovativ, denn die Schalen, Vasen und Schmuckstücke können für den Transport platzsparend gefaltet werden. Und ganz nebenbei sind sie bruchsicher und nahezu unverwüstlich. Nicht wenige Designverkäufer auf der ganzen Welt dürften sich in einem Verkaufsgespräch zu einer Fish-Design-Schale, z.B. der „Tutti Frutti“, den Spaß erlauben, sie vor dem Kunden auf den Boden zu werfen oder gegen die Wand zu knallen, um deren Flexibilität und Bruchsicherheit zu demonstrieren.

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BDF.

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